D e r schließt auch die Jubilee-N etzkab el
ein, obgleich hier d er Abstand zum Vorgän-
ger vergleichsw eise gering ausfällt. Tatsäch-
lich e rklärt Strassner auf N a ch -
frage, dass bei ihm nur das
M aterial gew echselt w ur-
de. Kupfer ist eben nicht
gleich
Kupfer. A n son sten
blieb es beim kom plizierten Aufbau, in dem
Phase und N u llle ite r gleich achtm al m itein-
an der kreuzverschaltet w erden, um In du kti-
vitäten gering zu halten. D ies verrin g e rt die
H F-A n fälligkeit erheblich - und zw a r in bei-
de Richtungen. „Ein g ro ß e r Q u e rsch n itt al-
lein“, w eiß der H M S-C h e f, „ist hier kein
H eilsbringer."
Finales Ergebnis: Eine der Top-Kabellinien
ist ab so fo rt noch besser - auf jede W eise
nachvollziehbar. Käm en die Jubilees von A u -
di, hieße es:Vorsprung durchTechnik.
H M S G R A N FINALE
S L
JU B ILE E PO W ER CHO RD
um €61011
m konfektioniert)
Geringer Widerstand und niedrigste Induktivität - dieses
Credo gilt auch für den Gran Finale-Netzleiter. So werden Span
nungsverluste vermieden, die zu klangschädlichen Aus-
gleichsströmen zwischen den Komponenten führen wür-
den. In der sich vom Vorgänger klanglich nochmals abhe-
benden Jubilee-Version setzt HMS ein neues Di-
elektrikum sowie pures statt ver-
silbertes Kupfer ein.
sikpassagen
näm lich
so fo rt hörbar. W ir tun
dies Sch ritt fü r Sch ritt, tau-
schen jeweils nur einen Le itertyp aus. D o ch
die U ntersch ied e
sind
durchgängig sehr
ähnlich
und
lassen
sich
problem los zu -
sammenfassen: M it den Jubilees gerät die
D arstellung noch feingliedriger, hom ogener
und geschm eidiger. So lässt das ehem alige
N F einen H auch von Eis auf Stim m en und
Instrum enten, leuchten die Farben d e sju b i-
lee intensiver, gestaltet es die W iedergab e
zw ar kaum räum licher, ab er entspannter
und noch flüssiger, obw ohl sie an Ruhe ge-
w innt. Eigentlich ein P a r a d o x -h ie r nicht.
Im Zusam m enhang m it dem LS-Jubilee die
gleiche Richtung. Plötzlich w irk t unser altes
G ran Finale M K II, das n u r w enige e rn st zu
nehm ende G egn er hatte, ein w enig starr,
ungelenk und brüchig. D ie überarbeitete
Version zau b ert m ehr U nbeküm m ertheit,
Schw ung und Selbstverständlichkeit in den
H ö rra u m .W ir erkennen: H ie r vollzieh t sich
ein G enerationenw echsel.
V e r t r ie b :
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gang macht, bis die Energie irgendwo
aufgezehrt ist, was meist in den Spulen
passiert.
STEREO:
Das widerspricht drastisch
der gängigen Meinung, die ja die nie-
drige Ausgangsimpedanz von Endstu-
fen direkt m it kontrollierter Bassw ie-
dergabe gleichsetzt, würde allerdings
erklären, warum viele Röhrenverstär-
ker im Bass sogar konturierter und
straffer klingen als manche
Transistorkollegen, obwohl
deren Dämpfungsfaktorzu-
weilen um den Faktor 1000
höher aus fällt.
HMS: Absolut korrekt be-
obachtet. Dazu passt auch,
dass querschnittsschwache
LS-Kabel mit leicht höherem Wider-
stand an hochdämpfenden Verstärkern
im Bass konturierter spielen als quer-
schnittsstarke.
STEREO:
Beim Gran Finale-Lautspre-
cherkabel verfolgen Sie neben der Ein-
dämmung der Streufeldverluste auch
zusätzlich eine besondere mechani-
sche Stabilität Weshalb ist dies so
wichtig?
HMS: Ströme im Lautsprecherbereich
können durchaus die Größenordnung
von 20 Ampere und mehr erreichen Sie
erzeugen große magnetische Kräfte,
die wiederum Bewegung bewirken. Der
Strom lässt die Leitungen vibrieren. Die
Vibration eines Leiters in einem Mag-
netfeld bedingt eine entsprechende Ge-
gen-EMK, es wird also ein zusätzliches
Signal produziert, das sich dem ur-
sprünglichen als Verzerrungsprodukt
beimischt. Aus diesem Grund kam man
übrigens auf die Idee des Bi-Wirings.
bei dem das kräftige Basssignal von de-
nen des Mittel/Hochtonteils getrennt
geführt wird, die so von den Verzer-
rungsprodukten,
zumindest
von denen aus dem Bassbe-
reich
stammenden,
ver-
schont bleiben.
STEREO:
Das korrespon-
diert mit dei Beobachtung,
dass unterschiedliche Ka-
beltypen
unterschiedlich
sensibel auf Bi- Wiring ansprechen.
HMS: Selbstverständlich. Kabel mit ef-
fektiver magnetischer Kompensation
und zusätzlich mechanischer Festigkeit,
die kaum Bewegungen zulässt, werden
auf Bi-Wiring kaum reagieren.
STEREO:
Das lässt die Maßnahme
mancher HighEnder, ihre Lautsprecher-
Kabel vom vibrierenden Fußboden zu
entkoppeln, in ganz anderem Licht er-
scheinen.
HMS: Falsch ist das nicht, nur man soll-
te seine Energie auf das eigentliche Pro-
blem lenken und möglichst unempfind-
liche Kabel einsetzen. Das bringt dann
Vorteile in mehrfacher Hinsicht.
STEREO:
Eine logische Erklärung für
ein zuweilen skurril erscheinendes Ver-
fahren. Auch hier ist der Klanggewinn
wahrscheinlich größer als die Abw ei-
chungen in den Messwerten. Nun sind
Sie ja Physiker Wie kommen Sie e i-
gentlich mit solchen Widersprüchen
zurecht1
HMS: Das ist tatsächlich eine ganz
neue Erfahrung. Hätte man mich vor 15
Jahren zu den Dingen, die wir gerade
bereden, gefragt, hätte ich wohl ähnlich
arrogant reagiert wie manch andere
Wissenschaftler, die etwa im Spiegel
zum Thema HiFi-Zubehör zitiert wurden.
Wenn man sich allerdings mit der Ma-
terie vertraut macht, muss man erken-
nen, dass vieles, was heute unter dem
Stichwort „Voodoo" abgetan wird, er-
klärbar ist, ja manchmal sogar ganz sim-
ple Grundlagen hat. die einfach nur ab-
seits unseres Alltagsverständnisses lie-
gen. Generell lässt sich sagen, dass
man bei HiFi nicht alles nur am Schreib-
tisch machen kann. Der Bezug zur Praxis
ist unabdingbar.
STEREO:
Meinen Sie, dass wir irgend-
wann wissen, warum CDs nach dem
Ab wischen mit einem Spezialtuch oder
nach der Behandlung mit einem pulsie-
renden Magnetfeld besser klingen?
HMS: Das kann man problemlos erklä-
ren, auch wenn an dieser Stelle aus
Platzgründen wohl nicht Das hat mit
Voodoo überhaupt gar nichts zu tun
Wer daran zweifelt, hat schlicht noch
keine Gelegenheit gehabt, sich das er-
läutern zu lassen.
STEREO:
Wir haben gerade auch im
Strombereich unendlich viele Möglich-
keiten zur Störungsvermeidung und
daraus folgend Klangverbesserung ge-
funden. Wie sehen Sie dessen Stellen-
wert?
HMS: In diesem Zusammenhang gibt
es eine Reihe verschiedener Phänome-
ne:
Erstens Einstreuungen hochfre-
quenter Störer, zweitens die Störungen,
die die Komponenten selbst erzeugen,
indem sie Differenzspannungen zwi-
schen sich aufbauen, die sich dann über
die Schirme der NF-Verbindungen aus-
gleichen und so den Klang beeinträchti-
gen. Verlustarme Leisten sowie nieder-
ohmige. niederinduktive Netzkabel re-
duzieren diesen Effekt ganz erheblich.
Selbst querschnittsstarke Netzzule itun-
gen erreichen keine niedrige Indukti-
vität.
Übrigens erklären diese Zusammen-
hänge sofort die oft und zu Recht ge-
stellte Frage, warum sich auf den letz-
ten 1,5 Metern hinter der Steckdose
noch soviel Klangpotenzial retten lässt.
„Vor 15 Jahren
hatte ich auf
HiFi-Zubehör mit
der Arroganz
des Ignoranten
reagiert"
H IF I-T U N IN G STEREO 77